Mein Tipp, was Sie gegen Ihre Schreibhemmung tun können
Bei einem Seminar im Writers Studio in Wien entdeckte ich wieder das längst von mir vergessene Freewriting; seither bin ich Feuer und Flamme von dieser kreativen Schreibmethode. Und weiß nun die Antwort auf:
Was hilft gegen Schreibblockaden?
Kennen Sie eine solche Schreibblockade?
Man sitzt vorm weißen Blatt Papier (oder Bildschirm) und „will“ endlich über sein Thema zu schreiben beginnen. Und weiß nicht wie.
Gleichzeitig ist der Kopf voller (anderer ablenkender) Gedanken:
beispielsweise „Ich muss noch beim Zahnarzt anrufen.“, „Was koche ich eigentlich heute?“, „Kind Nr. 1 gehört rechtzeitig von der besten Freundin abgeholt., „Hoffentlich vergisst die Leihoma Kind Nr. 2 nicht wieder im Kindergarten.“ usw.
Ach ja, so leicht schweife ich vom eigentlichen Vorhaben ab. Und schon ertappe ich mich beim Schreiben von To-Do-Listen oder beim Recherchieren im Internet.
Das Beste kommt aber jetzt:
Womit wir schon zu den Startbedingungen fürs Freewriting kommen. Hier sind die ersten Antworten auf die Frage, was hilft gegen Schreibblockaden?
- Alles, was Sie brauchen, sind Papier und Ihren Lieblingsstift.
Damit schreibt es sich einfach besser.
- Dann stelle ich mir den Timer am Handy, meist auf sieben Minuten.
(Übrigens: Momentan überlege ich mir die Anschaffung einer schicken Eier- oder Sanduhr. Wenn schon analog, dann bitte konsequent 😊)
Und los geht das Vergnügen – im Kampf gegen die Schreibblockade, je nach Geschmack in zwei Richtungen:
1. Echtes Freewriting, also ganz frei – ohne Thema, ohne Vorgaben.
Sie schreiben, was Ihnen in den Sinn kommt.
Lassen Sie sich von Ihren Gedanken treiben oder Sie jagen Ihnen mit Ihrem Stift am Papier hinterher.
Wenn Ihnen gar nichts einfällt, dann schreiben Sie: „Mir fällt Nichts ein!“
Ich persönlich finde es besser, als Überbrückungs-Mantra den Satz: „Was schreibe ich nur?“ zu verwenden. Klingt positiver und das Wörtchen „nicht“, welches das Gehirn ja nicht so gut verarbeitet, wird vermieden. (Das war gleich noch ein Tipp für verständlicheres Texten.)
Oder Sie zeichnen Wellenlinien bis der rettende Einfall wieder Worte zu Papier bringen lässt.
Das Einzige, was „verboten“ ist: im Text zurückzugehen und Geschriebenes zu lesen, zu streichen oder zu bewerten.
2. Freewriting zu einem vorgegebenen Thema oder zu einer Frage.
Bei dieser Variante versuche ich, an der Fragestellung (wie z. B. „Was bringt mir Freewriting?“, „Was hilft gegen Schreibblockaden?“) dranzubleiben.
Gelingt mir zwar nicht immer, aber immer öfter.
Wenn es gar nicht geht, war es ein Versuch, der nach sieben Minuten vorbei ist.
Nächste Chance, bitte.
Außerdem sehe ich diese Vorteile im Freewriting:
- Am Beginn meines Arbeitstages schreibe ich mir meine Gedankenstörer einfach weg aufs Papier. Somit kann ich mich besser auf meine folgenden Aufgaben konzentrieren.
Die geschriebenen Seiten sind nur für mich und kein Mensch darf sie lesen.
- Zweitens habe ich mit Freewriting eine Schreibmethode für mich gefunden, um zu einem Anfang oder zu einem Rohtext zu gelangen.
Ein Rohtext ist zwar ein Rohtext – doch er ist eine brauchbare Grundlage, die ich nach Lust und Laune überarbeiten kann. Dieser Blogartikel ist ebenfalls aus einem Freewriting heraus entstanden und ich habe ihn dementsprechend umformuliert, gestrichen, ergänzt …
- Drittens habe ich immer Papier und Stift zur Hand und kann deshalb überall Freewriting machen.
- Viertens liebe ich es zur Ideenfindung.
Alle Gedanken, die daherkommen, schreibe ich auf. Oft ist dann der eine „richtige“ Gedanke dabei, dem ich später mehr Aufmerksamkeit schenke. So nebenbei entdecke ich auf diese Weise noch andere Zugänge zu einem Thema.
- Als Ergänzung empfehle ich auch wärmstens die Cluster-Methode.
Ich bin jedenfalls gespannt, ob mir diese Lust erhalten bleibt und ich Freewriting weiterhin als tägliche Routine oder gar Sucht weiterpflege…
(c) Zur guten PR
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