Meine Learnings beim Video drehen
Es war im Oktober letzten Jahres als ich es wirklich getan und mein Elefanten-Baby zur Welt gebracht habe.
Die Zeit war reif.
Ich war euphorisch über meinen Mut-Ausbruch und gleichzeitig hatte ich ein sehr mulmiges Gefühl.
Denn:
Mein 1. Video auf YouTube war online
Gottseidank hatte ich mir Isabelle Bons alias Frau Chefin als Videocoach zur virtuellen Seite geholt.
Sie hat mir wertvolle Tipps und Feedback aus der Ferne gegeben und hat bei der Gelegenheit gleich die hübsche Signation für das Intro und Outro geschaffen und mir die Videos geschnitten.
Die Musik stammt von ArtMaks/Audiojungle.
Von Frau Chefin habe ich in kurzer Zeit eine Menge gelernt.
Meine größten Learnings beim Drehen meiner ersten Videos waren folglich:
Ganz ohne Technik läuft die Chose nicht
- Konkret: das Licht
Das Licht ist eine Wissenschaft! Vor allem als Brillenträgerin!
Wo finde ich im Homeoffice den besten Platz während der Wintermonate, um einerseits Tageslicht zu nutzen, anderseits nicht die Balkontür oder sonstige Lichtquellen am Brillenglas gespiegelt zu haben?
1. Erkenntnis: Ringlichter fallen aufgrund der Brillenspiegelung schon mal weg.
Also mussten zwei Softboxen her, damit ich an den düsteren Wintertagen genug Licht hatte.
Tageslicht kam von vorne – links und rechts je eine Softbox.
2. Erkenntnis: Das Einrichten und Beleuchten meines Gesichtes dauert seine Zeit.
Da werde ich noch viele Drehs brauchen, um die perfekte Position zur Ausleuchtung und ohne Spiegelung zu finden …
Auf diesem Videoausschnitt schaue ich jedenfalls wie ein trauriger Clown aus, weil die Brillenbügel Schatten werfen:
- Ton: Mit Ansteckmikro klingt‘s viel schöner.
In weiser Voraussicht habe ich mir – eh schon vor Monaten – ein kleines Rohde Ansteckmikro angeschafft.
Blöd jedoch, wenn man beim ersten Dreh draufkommt, dass es nicht mehr zum ausgetauschten IPhone passt! Denn das hat plötzlich nur mehr einen Lightning-Anschluss.
Gottseidank funktioniert noch die Kamera beim alten Handy und ich musste es nur schnell aufladen ….
3. Erkenntnis nach dem Feedback von Frau Chefin:
- Beim Anstecken sollte der Tonkopf des Mikros nach oben schauen.
- Außerdem: Schöner schauts aus, wenn das Kabel unter der Bluse liegt 😉
Da das Mikrokabel mit ca. 115 cm übrigens relativ kurz ist, wirkte sich das auf meinen
- Bildausschnitt aus:
Weil ich nicht weiter vom Handy-Kamerastativ weggehen konnte, bin ich bei einigen Videos oberhalb der Brust abgeschnitten.
Frau Chefin meinte, ideal wäre eine Handbreit über meinem Kopf und das untere Ende auf Brusthöhe.
4. Erkenntnis: Es muss bis zum nächsten Dreh ein Verlängerungskabel für das Ansteckmikro her!
- Stichwort Stativ:
Ich finde es gar nicht so einfach, mit der Handykamera auf Augenhöhe zu sein und das Stativ dementsprechend einzustellen.
Einmal war es eine Spur zu hoch, beim nächsten Mal wieder zu niedrig.
5. Erkenntnis: Schau direkt in das kleine Kameraloch!
Zu diesem Zweck empfahl mir Frau Chefin, NICHT im Selfie-Modus zu filmen – der Bildschirm lenkt den Blick weg von der Kamera.
Bei all diesem technischen Zeugs und Details war
die INHALTLICHE Vorbereitung fast ein Kinderspiel
- Am leichtesten ist es natürlich, mit einem Lieblingsthema zu starten.
Mit einem, bei dem man sattelfest ist. Das ist bei mir – wenig überraschend – das Thema PRessearbeit und welche Fehler bzw. Irrtümer sogar PR-Profis machen.
Eine gute Vorbereitung ist auf jeden Fall die Hälfte der Miete.
6. Erkenntnis: Ein Videoskript hilft ungemein: Ich hab mir die wichtigsten Schlagworte markiert und immer wieder memoriert.
- Beim Video drehen habe ich „häppchenweise“ gefilmt.
So musste ich nicht drei Minuten durchreden – wo ich sicherlich etwas Wichtiges vergessen oder die gewünschte Abfolge verdreht hätte …
Die 7. Erkenntnis (habe ich leider erst ab dem 2. Video umgesetzt):
Ich stell mir beim Reden meine Lieblingskundin vor.
Also eine wirkliche, echte Person, nämlich Karin, die ich schon lange und recht gut kenne und mit der ich auf einer Wellenlänge schwimme. Ich war verblüfft, was das für einen Unterschied in der Wirkung macht!
- Stichwort Wirkung:
Mich selbst zu sehen und zu hören, fühlt sich echt komisch an. Stellenweise frag ich mich: Klinge ich wirklich so? Mach ich tatsächlich solche Grimassen?
Ebenfalls eine Übungssache: Mich auf Video so zu akzeptieren, wie ich halt rede und ausschaue.
- Ein weiterer Anfängerfehler, der mir passiert ist:
Sobald ich das letzte Wort gesprochen habe – oder gerade noch dabei war – bin ich erleichtert „geflüchtet“, um die Kamera auszuschalten.
8. Erkenntnis: Ausreden, ein paar Sekunden warten, den Blickkontakt halten und dann Aufnahme beenden.
Und jetzt sind tatsächlich schon ein paar Videos auf meinem Youtube-Kanal online!
Ich bin gespannt, wie sie dir gefallen?
Und genauso neugierig bin ich, ob und wie ich mich bei den nächsten Videodrehs vor der Kamera weiterentwickeln werde 😉
Hier bekommst du Videohilfe
Wie geschrieben habe ich mir für das Video drehen professionelle Hilfe geholt.
- Bei der Vorbereitung habe ich mir viele Videos von Andrea Reichhart aus ihrem Kurs „Videoqueen“ „reingesogen“.
- Als es bei mir ernst wurde, habe ich für den Videoschnitt und das Videocoaching Isabelle Bons alias Frau Chefin gefunden, die mir als Videoexpertin wahnsinnig viele hilfreiche Tipps gegeben hat.
Die Zusammenarbeit macht so richtig Spaß, weil wir irgendwie den gleichen „Schmäh“ haben (wie wir in Österreich sagen). 😊
- Ebenso hilfreiche Tipps habe ich puncto Technik aus den Youtube-Videos von Judith Steiner bekommen.
Welche Erfahrungen hast du beim Video drehen gemacht? Welche Tipps hast du für mich?
Ich freu mich auf deinen Kommentar weiter unten!
© Titelbild: canva
Oh ja da erkenne ich mich wieder! Gerade die Licht- und Tonthematik. ich habe ein Ansteck- und ein Standmikro. Mit dem Standmikro kann ich gut, das zum Anstecken geht gar nicht. Hört sich nur furchtbar an. Warum hast Du Ansteck statt Stand gewählt?
Gute Frage … Ich hab meine ersten Videos im Stehen gemacht, da dachte ich, Ansteckmikro ist praktischer … Vielleicht probiere ich mal ein Standmikro aus! Danke für den Tipp!